Wir müssen näher zusammenrücken

Wir müssen näher zusammenrücken

Wir stehen für klare Worte – und genau deshalb haben wir uns früh und eindeutig positioniert: Zur Kommunalwahl 2025 haben wir keine eigene Kandidatin bzw. keinen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufgestellt.

Diese Entscheidung beruht vor allem auf veränderten Rahmenbedingungen. Ulrich Ortmeier trat 2020 noch als parteiloser Kandidat an, um die politische Diskussion neutral zu moderieren. Mit seinem späteren Beitritt zur UWE haben sich die Vorzeichen allerdings verändert. Klar ist: Wer künftig dieses Amt übernimmt, braucht weit mehr als nur Repräsentationsfähigkeit. Entscheidend sind Führungsstärke sowie ein fundiertes Verständnis dafür, wie eine Stadtverwaltung aufgebaut ist und funktioniert.

Es ist halt schon eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, eine Verwaltung mit über 500 Mitarbeitenden zu leiten. Und da realistischerweise nicht zu erwarten ist, dass künftige Bürgermeister:innen oder Kandidat:innen über eine Kombination aus umfassender Verwaltungs- und Führungserfahrung verfügen, wird es umso wichtiger, dass dieses Amt vom Rat aktiv begleitet wird. Natürlich kann man in Aufgaben hineinwachsen – aber in der aktuellen Lage unserer Stadt sollten wir alle ein Interesse daran haben, dass die dafür nötigen Lernkurven schnell und zielgerichtet durchlaufen werden.

Wir alle haben in den vergangenen Jahren miterlebt, wie stark sich das Thema Führung auf die Kultur innerhalb der Verwaltung auswirkt. Ein neues Werteverständnis – gekoppelt mit Lücken im Fachwissen – kann die Leistungsfähigkeit jeder Organisation deutlich bremsen. Auch unser Rathaus ist da keine Ausnahme.

Wir brauchen daher im Rat ein neues Selbstverständnis im Umgang mit dem Bürgermeisteramt: Ein unterstützendes Mit- und Füreinander auf Augenhöhe. Künftige Bürgermeister:innen brauchen mehr Teamgeist statt Parteidenken. Mehr Emsdetten statt Ideologie.

Und, das kann man nicht oft genug betonen – gerade weil es im Wahlkampf regelmäßig missverstanden oder bewusst anders dargestellt wird:
Eine Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister entscheidet nicht darüber, was in Emsdetten in den nächsten fünf Jahren passiert. Diese Entscheidungen trifft weiterhin der Rat. Die Aufgabe der Bürgermeister:innen ist es, diese Beschlüsse durch die Verwaltung effizient und wirksam umzusetzen. Deshalb sind Führungs- und Fachkompetenz so zentral für dieses Amt.

Wir wünschen allen Kandidatinnen und Kandidaten einen fairen, respektvollen und sachorientierten Wahlkampf.